Kraulend von Bregenz nach Konstanz (46km)
 15. August 2004 


Zeitungsausschnitt Südkurier 16. August 2004 :





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Hier der Text des Artikels nochmal (aus der Internetseite des Südkuriers):
(Falls die Internetseite nicht mehr verfügbar ist)
   
17.08.2004 04:51
"Die letzten Kilometer waren der Hammer"
Durch den Bodensee: Daniel Heinz kraulte in 13 Stunden und 45 Minuten von Bregenz nach Konstanz

Konstanz
VON CLAUDIA RINDT

Schwer atmend und ein bisschen wackelig auf den Füßen steht der Immenstaader Daniel Heinz an der Landungsstelle hinter der alten Rheinbrücke in Konstanz. Sein Blick geht zurück zum See, den er gerade kraulend durchquert hat: 13 Stunden und 45 Minuten lang schaufelte er sich durchs Wasser, legte dabei 46 Kilometer vom Bregenzer Hafen bis nach Konstanz zurück.

"Die letzten fünf Kilometer waren der Hammer", hört man durch die Hand des 28-Jährigen, während er sich einige Wassertropfen aus dem Gesicht streicht. Der Immenstaader nimmt die Arme zu einer leisen Jubelgeste hoch, dann setzt er sich, betastet seine Beine. "Nie wieder!" sagt er entschlossen. Später greift er gerne zu, als ihm Freunde ein Weizenbier anbieten. Im Wasser hatte er sich mit Energiedrinks, Bananen und kohlenhydratreichem Gel gestärkt.

Um 5.30 Uhr war Daniel Heinz geschützt mit einem Neoprenanzug im Bregenzer Hafen ins Wasser gestiegen. Sein Ziel, den See in weniger als 15 Stunden allein im Kraulstil zu durchqueren, schien da noch unter schlechten Vorzeichen zu stehen. Es regnete, es windete, es war kalt und einer Helferin entglitt die Schwimmbrille von Daniel Heinz. Sie versank im Wasser und mit ihr die Zuversicht des Begleitteams. "Für einen Moment war nur Schweigen. Wir dachten alle, alles war umsonst", erinnert sich Isabel Heinz. Doch ihr Ehemann hatte eine Ersatzbrille dabei. Sie vor den Augen und eine Schwimmmütze auf dem Kopf legte er los.

Nach 27 Kilometern kraulte der 28-Jährige ins erste Motivationstief. "Es ging gar nichts mehr." Ehefrau und Mitglieder der Wasserwacht Wasserburg im Begleitboot versuchten Daniel Heinz mit der Zahl der schon zurückgelegten Kilometer aufzumuntern und mogelten dabei wohl eher zufällig fünf Kilometer drauf. "Wir haben uns verrechnet", sagt die Ehefrau. Der Ehemann glaubt an eine geschickte Strategie: "Ich hatte ein super Motivationsteam", stellt er hinterher fest.

Die Zahl der zurückgelegten Kilometer war die Marke, die Daniel Heinz auch später immer wieder neuen Schub gab. Bis kurz vor Konstanz. Der Schwimmer geriet in eine Strömung, trieb ab, kam nur noch schwer voran. Seine Arme spürte er zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr. Zuerst schmerzten sie zunehmend, dann seien sie wie automatisch durchs Wasser gefahren, erinnert sich Daniel Heinz. Der Schwimmer habe sich nicht einmal beim Essen am Boot festgehalten, stellt das Begleitteam fest.

Daniel Heinz sucht Grenzerfahrungen, die der Einsatzoffizier im Fernmeldesektor auch schon aus der Ausbildung kennt. Mit Aktionen wie dem Langstreckenschwimmen könne er seinen Erfahrungshorizont erweitern, stellt der 28-Jährige fest. Die Idee zur Seedurchquerung war ihm vor sechs Monaten, nach einem Kreuzbandriss, gekommen. Sein Arzt hatte ihm Radfahren und Schwimmen empfohlen. Er sei dann im Internet auf einen Trainingsplan für 25-Kilometer-Langstreckenschwimmen gestoßen. Er musste ihn für die Seedurchquerung verdoppeln. In den vergangenen sechs Monaten legte Daniel Heinz bis zu 60 Kilometer in der Woche schwimmend zurück und verlor zehn Kilogramm Gewicht. Zuletzt ließ er sich einen Pullover mit Haimotiv und Aufschrift bedrucken. Diesen zog er sich nach seiner Seedurchquerung über: "Langstreckenschwimmen Bodensee." Bei aller Qual, als noch schwieriger gilt das Schwimmen in umgekehrter Richtung von Konstanz nach Bregenz, also gegen die Rheinströmung. Die Strecke wurde 1995 erstmals durch zwei Männer bewältigt. Im Jahr 2001 stellte Sandra Albrecht einen Weltrekord auf: In 23 Stunden und 15 Minuten schwamm sie 64 Kilometer von Bodman nach Bregenz.




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