Urlaub 2006: Traumurlaub in einem rauchfreien Land
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Kaum
zu glauben: Nachdem ich schon vor über 10 Jahren das rauchfreie
Kalifornien kennenlernen konnte, ist jetzt tatsächlich Europa
dran. Ganz Europa? Nein. Ein kleines überhebliches Land
wehrt sich statthaft gegen alle Versuche, den Tabakgenuß
einzuschränken - Deutschland. Schade, alle Spanier, Franzosen und
Italiener, mit denen ich gesprochen habe, finden das toll - in
Kalifornien raucht eh keiner mehr, da braucht man auch keinen zu fragen und die Engländer sind ab März 2007 rauchfrei.
Aber in diesem unserem Musterländle gelten leider wohl noch lange andere Prioritäten:
- Priorität:
Die Mülltrennung (da spülen Millionen verwirrter Hausfrauen
mit äußerster Hingabe ihre Joghurtbecher - bevor diese
weggeschmissen werden (Verzeihung, natürlich im gelben Sack
versteckt und einer unbekannten Wiederverwendung zugeführt werden).
- Priorität 2:
Der Tierschutz. Nichts dagegen, aber wenn wegen eines
abgestürtzten Piepmatzes der Notruf betätigt wird (ist
tatsächlich in Immenstaad geschehen !!!), dann stimmt was nicht.
- Priorität 3:
Die Rente. Ich habe nichts gegen eine vernünftige Altersvorsorge.
Leider fallen reihenweise verwirrte Jugendliche auf irgendwelche
Versicherungsjogis rein und schließen im blühenden Alter von
18 eine Kapitallebensversicherung mit monatlichen Belastungen, die
keiner auf Dauer tragen kann, bis zum 65sten Lebensjahr ab. Na das gibt
erstmal Schampus beim Versicherungsvertreter. Die äußerst
dürftige Rendite dieser für die Versicherungsbranche genialen
Anlageart unterliegt nicht etwa der Geheimhalung, nein - dem Zufall.
- ......
- ......
Dann kommt kange Zeit garnichts und irgendwann in der Priorität unten ist dann die Gesundheit dran.
Aber halt, es gibt ja die freiwillige Selbstkontrolle der Gastronomie. -------- Heute schon mal gelacht????
Nachtrag zu dem Thema (v. 11.8.06) -->hier klicken
Aber ich hör jetzt auf, rumzumeckern, und schwärme ab jetzt
von meinem Lieblings-Urlaubsland Italien. In keinem Restaurant,
in keiner Bar wurde noch geraucht. Hier ( als abschreckendes Beispiel
für Nikotinabhängige) eine der schönsten Tratorien, die
wir kennen - Casa delle Aie, im Hinterland von Milano Marittima:
_
Es gibt keine Speise-/Getränkekarte. Man vertraut der Bedienung oder informiert sich am der Tafel.
Habt Ihr mal die Preise bemerkt? Nur 2 Beispiele: Capelletti (ein
hausgemachtes Nudelgericht) 3,58 €, 1 Liter Sangiovese Rotwein 2,86 €,
ein Fiorentiner Steak von 300g (s.u.) 8,65 €. Na, tränen Euch auch
die Augen? Wer sich über die ungeraden Preise aufregt: Die
italienischen Restaurants haben tatsächlich bei der
Teuro-Umstellung vor 3 Jahren exakt ungerechnet, deshalb zahlt man
heute noch selbst in Rom für einen Espresso 76 cent (statt 1300
Lira). Na, ja, 1:1 Umrechnen wie unsere Gastronomie das gemacht hat,
konnten die Italiener mit ihrer Lira nun wirklich nicht.
_
Jetzt sind genügend virtuelle Kalorien aufgenommen, jetzt wird´s sonnig.
Hier ein paar Eindrücke von unserem Strand:
Frühstück auf der Terasse am Strand - da fing jeder Morgen schon mal super an.
Für die, die Bagno Franco bzw. Bagno Blu von früher kennen:
Die Wellenbrecher sind alle entfernt und durch Sandstrand ersetzt.
Bruno sagte uns, irgendwelche Studierten hätten behauptet, die
Wellenbrecher seien garnicht nötig. Jetzt warten alle auf den
ersten Sturm - vielleicht suchen sich dann "ein paar Studierte" einen
neuen Job.
Zum Abschluß ein Abendspaziergang am Hafen von Cesenatico:
Auf der einen Seite des Hafens sind die Restaurants, auf der anderen die Eisdielen und Boutiquen.
Zum Schluß noch was, was uns sehr berührt hat: Das Denkmal der Stadt Cesenatico für ihren Sohn Marco Pantani.
Immernoch ist das leidige Thema Doping topaktuell - täglich gibt
es neue Meldungen. Wer etwas italienisch kann, kann sich die Mühe
machen, die Inschrift der Tafel zu entziffern. Ob "Magico Pantani" nun
ein Opfer der Justiz war oder nicht - er hat sich für sich und
seine Fans gequält und wird hier immernoch hoch verehrt.
Wir waren mal 1998 oder 1999 bei einer Riesenparty in Cesenatico. Marco
Pantani und sein Club hatten alle (Einheimische und Touristen)
eingeladen und es gab "all you can eat/drink" Fisch und Weißwein
- ich glaube da waren 2-3000 Leute versammelt und feierten bis weit
nach Mitternacht. Traurig, daß er so endete.
Nachtrag zum Thema Rauchen (11.8.06):
Vielleicht hat jemand die Christiansen letzten Sonntag (6.8.06)
gesehen, da war Rauchen tatsächlich ein Hauptthema, das
wäre ohne die Christiansen ne richtig gute Sendung geworden.....
Da gab es doch tatsächlich so einen Dorftrottel, der fest
behauptete, die Franzosen und Italiener würden das mit dem
Rauchverbot nicht so ernst nehmen. Hey, Mr. Dorftrottel, geh mal aus
Deinem Dorf raus und schau Dir das an in Frankreich und Italien! Da
raucht tatsächlich keiner mehr. Die einzige Zigarette, die ich in
Italien in einer Bar (während eines WM-Spiels) gesehen habe,
stammte von einem deutschen Touristen, dem man schon ansah, daß
er bei Nikotinentzug sofort zum Notarzt müßte (die
umstehenden Italiener haben den nur mitleidig angesehen). Übrigens
kostet der Verstoß gegen das Rauchverbot in Italien zwischen
27,50 und 275 €, in New York ist schon alleine das Aufstellen von
Aschenbechern strafbar.
Dann gab´s bei Christiansen noch den Fachmann vom
Gaststättenverband (DEHOGA genannt), ein toller Hecht. Der
behauptete, die freiwillige Maßnahme des Verbandes, bis 2008 50 %
Nichtraucherplätze zu schaffen, reiche völlig. Heute seien
schon 31 % erreicht. Toll, ich habe garnicht konsequent darüber
nachgedacht, aber das stimmt tatsächlich. Ich hatte sogar bei
meinem letzten Besuch bei Markus einen Nichtraucherplatz - eben meinen.
Ist alles nur Sache der richtigen Interpretation.
Genug jetzt von dem beschissenen Thema, ich habe die Hoffnung noch
nicht aufgegeben, daß eine immer größer werdende
Anzahl unserer entscheidungsschwachen Politiker merken, daß sie
einen Fehler machen, wenn sie nicht auf den ("Nichtraucher"-) Zug
aufspringen. Dem Abgeordneten Lothar Binding sei gedankt, daß er
als einer der ersten vor Monaten die Diskussion anstieß (nein, es
waren tatsächlich nicht die Gesundheitsministerin Ulla Schmidt oder der Verbraucherschutzminister Horst Seehofer).
Ich jedenfalls freue mich heute schon auf den ersten rauchfreien Tag
bei Markus - und der Tag wird kommen und ich werde mich mit einem extra
Caipi belohnen !!!!
Noch ein Nachtrag (18.12.2006): Na, ja, wird wohl noch lange nichts in
Deutschland. Dumm geloofe, dummer Zeitpunkt auch - so kurz vor
Weihnachten, wo die "Geschenke" der Tabakindustrie fällig sind.
Aber man hat ja jetzt ein tolles Ablenkthema entdeckt: Die Maut.
Also, dann bis 2017, bis zu einem rauchfreien Deutschland. . . .
Noch ´n Nachtrag (21. April 2007): Bei der persönlichen
Überprüfung der Einhaltung des Rauchverbots in England
mußte ich feststellen, daß das total konsequent - wie in
Italien auch - eingehalten wird. In meiner Stammkneipe "The Priory" in
Südwales standen dutzende von Stinkmorcheln draußen im
Garten und pafften - drinnen rauchte keiner - gut so.
Ich hatte neulich Besuch aus Spanien und habe die gefragt, wieso das
mit dem Rauchverbot in Spanien nicht läuft. Die Antwort kam mir
irgendwie bekannt vor: Da gibt es viele Sonderregelungen und man ist
halt kreativ. Na ja, so wird´s bei uns dann wohl auch laufen. Die
deutschen Wirte werden wohl die Wirtschaft als Raucherzimmer und die
Besenkammer als Nichtraucherzimmer deklarieren.
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